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Island im Winter - 23.12.2019 bis 01.01.2020

  • Writer: Martin Möller
    Martin Möller
  • Jun 6, 2021
  • 12 min read

Updated: Jun 12, 2021

Eigentlich war schon auf der Rückreise im Sommer klar gewesen, dass wir wiederkommen wollen - nur ausgesprochen hat es keiner von uns beiden. Aber insbesondere Ari musste ich nach unserer Rückkehr mehrmals versprechen, dass wir wieder nach Island fahren würden. Und dann ging irgendwann alles ganz schnell als meine Antwort war "Ok dann lass uns das machen und buchen!". So entstand die Idee die Weihnachtsfeier- und Silvesterfeiertage mit dem Highlight eines Jahreswechsels in Reykjavik auf unserer Lieblingsinsel zu verbringen.


1. - 2. Tag: Stracta Hotel Hella

Eine Reise nach Island im Winter und insbesondere über die Feiertage ist etwas anderes als im Sommer. Die Tage bzw. die Sonenstunden sind viel kürzer, das Wetter unberechenbar, das Hochland ist nicht passierbar und wenn man Pech hat sind die Straßen, die man benutzen muss, gesperrt. Das heisst, dass man ggf. mehr Zeit im Hotel verbringen muss, wenn das Wetter mal dreht. Dies sollte man bei der Auswahl der Hotels beachten. Über die Feiertage haben darüber hinaus auch nicht alle Restaurants offen. Es lohnt sich also für die Feiertage bei den Restaurants anzufragen und zu reservieren. Insbesondere wenn man etwas bestimmtes an Weihnachten oder Silvester buchen möchte, lohnt es sich vorher aktiv zu werden. Wir haben zum Beispiel als krönenden Abschluss wieder unser Restaurant mit Blick auf die Harpa gebucht, bevor überhaupt das Silvestermenü bekannt war. Island im Winter ist aber nicht nur dunkel und Hotelfeeling. Im Gegenteil, einige Dinge kann man nur im Winter bestaunen. Da wären zum Beispiel die Eishöhlen- oder Gletscherwanderungen, die Bräuche in Island zur Weihnachtszeit (später mehr) und auch die Eisvorkommen am berühmten Jökulsarlon sind beeindruckender. Es gibt einen Sonnenauf- und untergang mit tollen Lichverhältnissen und keiner muss dafür um 4 Uhr aufstehen. Die Insel ist im Winter auch nicht so voll und die Landschaft ist zwar schlichter als im Sommer, aber nicht so matschig braun wie im Frühjahr. Ja, und dann sind ja da noch die Polarlichter, die ab September die Nacht zum Leuchten bringen können. In Summe also beste Voraussetzungen für eine Fotoreise.

Am 23.12.2019 hieß es also wieder Destination Keflavik. Diesmal ging unser Flug gemeinsam ab Zürich. Auch diesmal klappte alles reibungslos.

Unser Mietwagen war das gleiche Modell wie im Sommer (Hyundai Tucson), aber diesmal mit Klimatronic und Lenkradheizung (wie geil ist das denn im Winter!). Wir fuhren also mit unserem Hoppelchen zu unserer ersten Station, dem Hotel Stracta in Hella. Das Hotel war uns schon von unserer ersten Reise im Winter mit Freiraum Fotografie bekannt. Allerdings hatten wir dort das letzte Mal beide ziemliches Fieber in der ersten Woche und die Erinnerung daran hielt sich in Grenzen. Das Hotel ist strategisch gut gelegen, auch wenn es im Ort selbst nicht wirklich etwas zu sehen gibt. Schon die Fahrt zum Hotel zeigte uns einen besonderen Brauch zu Weihnachten. Die Isländer beleuchten ihre Friedhöfe bzw. die Kreuze mit bunten LED Lichtern. Das heisst, dass schon von weitem jede Kirche und jeder Friedhof erkennbar ist. Das ganze sieht zum Teil sehr spektakulär aus. Auch das Hotel war weihnachtlich geschmückt und es hat schon etwas mystisches zwischen der Weihnachtsbeleuchtung in der Kälte in einem Hotpot zu sitzen. Auch das Restaurant und die Bar hatten geöffnet und so ließen wir unseren ersten Abend in Ruhe ausklingen.

Am 24.12. wollten wir einen Weihnachtsspaziergang unternehmen und die Gegend erkunden. Unser Hauptziel war der Þjófafoss. Die Straße dorthin war eisig und es ist gut, dass die meisten Autos, auch die Mietwagen, im Winter mit Spikes unterwegs sind.

Wir wussten nicht genau wie nah wir mit dem Auto an den Wasserfall herankommen würden und tatsächlich war schon an der Abzweigung zum Wasserfall Schluss. Eine große Schneewehe versperrte die Zufahrt und die Spuren zeugten von diversen Versuchen der Überwindung. Wir entschlossen uns für die 8km lange Wanderung (ein Weg 4km), denn wir hatten ja extra einen Weihnachtsspaziergang geplant und das Wetter war stabil.

Der Weg zog sich zwar bei den ungleichmäßigen Untergrundverhältnissen etwas hin, aber die frische Luft und das Panorama waren toll und am Ende wurden wir mit einem exklusivem Fotoshooting am Þjófafoss belohnt. Wir waren aufgrund der Umstände die ganze Wanderung über alleine.

Der Þjófafoss ist ein Wasserfall, der durch den Fluss Þjórsá gespeist wird. Man soll Diebe in den Wasserfall gestoßen haben. Südlich des Berges Búrfell stützt hier der Fluss in einem weiten Bogen um ca. 12m in die Tiefe. Normalerweise ist der Wasserfall über eine "Straße" und einen Parkplatz direkt erreichbar. In diesem Fall mussten wir uns unsere Fotos erarbeiten.

Wir erreichten nach einigen Stunden zufrieden wieder unser Auto. Auf der Suche nach einem Kaffee stießen wir auf einen weiteren Wasserfall an der Ringstraße, dem Urriðafoss. Auch hier war es gut ein 4*4 Auto gemietet zu haben, denn geräumt ist hier nix im Winter auf den Nebenstraßen. Auch hier gab es durch das Eis ein tolles Naturschauspiel zu bewundern. Einen brauchbaren Kaffee bekamen wir allerdings nicht. Das musste bis zum Hotel warten.

Das Weihnachtsbuffet im Hotel war qualitativ gut und mit ungefähr 50 schmatzenden Chinesen in Badelatschen und kurzen Hosen - interessant. Nach dem Essen war aber noch nicht Feierabend angesagt, denn wir wollten unbedingt einen Weihnachtsgottesdienst besuchen. Wenn man schon einmal da ist, muss man die Erfahrungen auch machen. Und so enschlossen wir uns nach etwas Internet Recherche und Rückfrage im Hotel (da sowas nicht für Touristen übersetzt wird) für eine Kirche außerhalb des Ortes. Wir waren früh dort und kamen uns anfangs etwas wie ein Fremdkörper vor, aber die Sorge war unbegründet. Wir waren zwar die einzigen Touristen und es kannten sich dort wirklich alle, aber wir wurden nett begrüsst und waren willkommen. Vom Gottesdienst haben wir zwar kein Wort verstanden, aber der Inhalt von Stille Nacht heilige Nacht hat auch auf isländisch die gleiche Bedeutung. Auch hier war der angeschlossene Friedhof beleuchtet, den wir aber aus Rücksicht auf die Besucher nicht fotografierten. Nach einem ganz besonderen Heiligabend in Island fuhren wir nach dem Gottesdienst zurück in unser Hotel.


3. - 5. Tag Fosshotel Glacier Lagoon

Den 1. und 2. Weihnachtsfeiertag wollten wir in der Nähe der Gletscherlagune Jökulsarlon verbringen. Neben dem obligatorischen Besuch der Lagune und dem Diamond Beach stand auch eine Eishöhlenbesichtigung auf unserer imaginären Wunschliste.

Wir hatten einiges an Kilometern vor uns und getreu dem Motto "keinen Sonnenaufgang verschenken" verbrachten wir den Sonnenaufgang in der Nähe von Vik i Myrdal an der Steilküste der Halbinsel Dyrhólaey. Die Straße zum Leuchtturm hoch war aufgrund der Wetterlage gesperrt, aber der Parkplatz mit Panoramaklo war zugänglich. Man kann tatsächlich von der Toilette aus auf den Weg zu den Felsen schauen. Im übrigen hat Island das super gelöst mit den Örtlichkeiten, denn jeder kann nahezu überall mit Kreditkarte oder Handy bezahlen, auch Kleinstbeträge.

Der folgende Sonnenaufgang war einfach nur gigantisch schön.

Im Hintergrund kann man die Felsformation Reynisdrangar und die komplette Weite des Black Sand Beach erkennen. Den daneben liegenden Hügel sollten wir später erwandern, aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Da wir auf dem Rückweg nach Reykjavik einen 3 tägigen Stop in der Nähe von Vik eingeplant hatten, ging es nach dem Sonnenaufgang schnell weiter durch die eisige Landschaft. Es lag gar nicht mal so viel Schnee, aber es war kalt.

Am Fosshotel angekommen bezogen wir unser Zimmer und überprüften unsere Reservierung für den Abend zum Essen. Eine Alternative gab es nicht wirklich, aber wir hatten bewusst das Fosshotel ausgewählt, um auch eine Möglichkeit zum Essen und etwas Auslauf im Falle von schlechtem Wetter zu haben. Eine guten Entscheidung wie sich herausstellen würde.

Im Anschluss fuhren wir zur Gletscherlagune und konnten uns, wie auch schon die vorherigen Male, nicht sattsehen. Wir verbrachten eine lange Zeit dort am Strand auf der Suche nach dem perfekten Eisblock oder aber einfach nur zum Staunen.

Hier machen definitiv ein Stativ und der Einsatz von Filtern Sinn, um zum einen die Helligkeitsunterschiede auszugleichen, aber auch Langzeitbelichtungen der Wasserbewegungen einfangen zu können. Ein Besuch am Diamond Beach bei Sonnenauf- oder untergang - unbezahlbar.


Zurück im Hotel beschäftigten wir uns mit der Wetterlage und dem Besuch einer Gletscherhöhle. Wir hatten uns die Buchung bisher aufgespart, da ein Besuch stark wetterabhängig ist und die Wetterprognose war alles andere als gut. Die einzige Möglichkeit auf unserer Reise noch eine Höhle zu besuchen war der nächste Tag. Wir entschlossen uns für die erste buchbare Tour an diesem Tag. Es gibt auch extra Touren für Fotografen, die dann noch eher losfahren, um möglichst ohne weitere Gruppen dort zu sein. Das macht Sinn, aber für zwei Personen ist dies finanziell ein Budgetposten, der besprochen werden sollte. Für unseren ersten Versuch und mit der mäßigen Wetterprognose entschlossen wir uns für die Touristenvariante um 10 Uhr Morgens. Ohne einen Superjeep ist eine Anfahrt nicht möglich. Zum einen ist der Weg nur im entferntesten Sinne eine Straße und zum anderen geht der Gletscher aufgrund des Klimawandels immer weiter zurück und man muss eh schon wandern, da man auch mit dem Auto nicht bis zum Gletscher durchkommt. Hier ist der Klimawandel jeden Tag sichtbar. Wir standen also um halb zehn auf dem Parkplatz am Jökulsarlon und waren überrascht wie viele Anbieter und Autos es gab, die zum Gletscher wollten. Am Ende fanden wir unseren Fahrer und fuhren dann etwas später mit einer kleinen Gruppe Richtung Breiðamerkurjökull.

Auf dem Parkplatz mitten im Nirgendwo angekommen wurden wir mit Helm, Stirnlampe und Spikes ausgestattet und los ging die Wanderung zum Eingang der Höhle.

An der Höhle angekommen konnte jeder auf eigene Faust die Location erkunden. Das blau glänzende Eis war beindruckend und wir waren sehr glücklich mit unserer Entscheidung diese Tour gebucht zu haben. Hier einige Eindrücke aus der Höhle.

Im Anschluss ging es wieder zurück Richtung Jökulsarlon. Da wir eh schon da waren, wollten wir natürlich noch ein zweites Mal die Gletscherlagune besuchen und auch am Diamond Beach Fotos machen zumal der Himmel immer weiter zuzog und die Wetterprognose sich auch für die nächsten Tage scheinbar bestätigen zu schien. Im kleinen Laden wurde Glühwein angepriesen und so machte sich Ari auf Glühwein zu besorgen und ich erklomm den nahen Hügel, um die Gletscherlagune aus einer anderen Perspektive zu fotografieren.

Als ich zurückkam gab es keinen Glühwein, denn der war aus und so fuhren wir auf die andere Seite der Ringstraße zum Diamond Beach. Leider öffnete der Himmel nach kurzer Zeit seine Schleusen. Wir nutzen dennoch die Gelegenheit, um im einsetzenden Nieselregen ein paar Aufnahmen zu machen. Da wir aber schon ziemlich ausgekühlt waren, ging es im Anschluss zurück ins Hotel.

Natürlich beobachteten wir auch die Polarlichtprognosen. Für die Nacht sollte die Prognose gar nicht so schlecht sein. Nach dem Abendessen machten wir uns also auf die Suche nach der Aurora Borealis. Unser erstes Ziel war erneut die Gletscherlagune. Nachdem wir hier einige Zeit mit warten verbracht hatten, aber auch die Beleuchtung der Gebäude störte, fuhren wir noch einige Zeit durch die Gegend - leider ohne Erfolg. Und so hatten wir am Ende noch einige Stunden Schlaf zum Aufladen. Dies sollte für die nächsten 24 Stunden unser letzter Ausflug gewesen sein. Schon am Hotel in der Nacht mussten wir aufpassen, dass uns die Autotüren nicht vom Wind aus der Hand gerissen wurden.

Am nächsten Morgen war es dann vorbei mit lustig. Sturm und Dauerregen sorgten für eine Pause, die wir für eine Sichtung und Bearbeitung unserer Fotos nutzen konnten. Wir verbrachten einen ruhigen Tag in der Hotel Lounge und ließen es uns am Kamin mit Blick auf den Weltuntergang gut gehen.


6. - 8. Tag Hotel Katla Vik i Myrdal

Am nächsten Tag machten wir uns von der Richtung her wieder auf den Rückweg Richtung Westen mit dem Ziel Vik i Myrdal. Der Sturm hatte sich etwas gelegt, aber die Regenwahrscheinlichkeit war weiterhin dauerhaft hoch. Wir entschlossen uns für einen Stopp an der Gletscherlagune Skaftafell. Skaftafell ist ein Gebiet in Islands Vatnajökull-Nationalpark. Zu seinen imposanten Gletschern gehören unter anderem der Skaftafellsjökull und der Svínafellsjökull. Zur Lagune und zum Svartifoss-Wasserfall, der über schwarze Basaltsäulen hinabstürzt, führen Wanderwege. Mit regenfester Kleidung machten wir uns zuerst auf den Weg zur Lagune. Der Parkplatz war mehr oder weniger leer. Der Weg ist einfach zu begehen und so erreichten wir nach kurzer Zeit den Gletschersee.

Wir erlebten trotz des Nieselregens einen tollen Sonnenaufgang. Anschließend wärmten wir uns etwas im Restaurant auf und checkten die Wetterprognose. Wir entschieden uns der App zu vertrauen, die keinen Niederschlag für die nächsten Stunden ankündigte. Wir machten uns also mit Regencapes bewaffnet auf den Weg zum Svartifoss. Es ist ein Anstieg zu bewältigen, aber der Untergrund ist gut begehbar und nach kurzer Zeit erreicht man eine Aussichtsplattform mit einem ersten Wasserfall.

Der Weg führt dann immer weiter bergauf Richtung Svartifoss. Am Ende des Weges kommt ein Abstieg der im Winter schwierig zu bewältigen ist. Eigentlich war der Weg nach dem Dauerregen nur noch Matsch und Eis. Hier wären Wanderstöcke zur Abstützung gut gewesen. Wir erreichten dennoch ziemlich verdreckt aber heile den Wasserfall.

Der Wasserfall mit seinen Basaltfelsen ist auch im Winter beeindruckend. Wir konnten einige Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven machen, bevor der starke Regen einsetzte. Den Rückweg verbrachten wir schweigend im Sturzregen und die Regencapes taten diesmal gute Dienste. Durchnässt waren wir dann am Ende trotzdem und froh über Sitz- und Lenkradheizung.

Im Auto gab es erstmal eine kleine Stärkung mit Skyr, bevor wir unseren Weg Richtung Vik fortsetzten. Aufgrund des Regens und des Sturms hatte sich auf den Moosfeldern an der Ringstraße auch der letzte Schnee verflüchtigt. Wir fuhren in den Sonnenuntergang und mussten einfach anhalten um dieses Naturschauspiel im Bild festzuhalten.

Am Abend erreichten wir unser Hotel und verbrachten den Abend im Restaurant und an der Bar mit Christmas Bier. Zwischendurch hielten wir immer wieder Ausschau nach Polarlichtern. Gefühlt standen alle 5min Touristen an der Rezeption und fragten, wo und wann denn nun genau Polarlichter zu sehen seien - äh ja, kommt auf Bestellung direkt ins Hotel. Wir machten am See beim Hotel einige Aufnahmen von der Milchstraße, aber der starke Wind sorgte für keine stabile Situation zum Fotografieren und so packten wir zusammen und beließen es für diese Nacht dabei.

Am nächsten Morgen wollten wir die Kirche mit dem angeschlossenem Friedhof in Vik auf dem Hügel zum Sonnenaufgang besuchen. Es war einfach eine tolle Stimmung trotz der heftigen Böhen.

Der anschließende Cappuccino im Café schmeckte dafür um so besser. Der nächste Halt war der Black Sand Beach. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch kurz an der Kirche.

Da das Wetter aber nicht wirklich berauschend war, verzichteten wir auf Fotos und beschlossen den Strand am Folgetag noch einmal zu besuchen. Wir entschieden uns für einen Abstecher nach Kirkjubæjarklaustur, um dem Wetter zu entkommen. Dort machten wir einen Stop an der N1 Tankstelle für eine Pause, um anschließend den Stjórnarfoss zu fotografieren.

Als der Regen wieder heftiger wurde, machten wir uns auf den Rückweg. Wir hatten für den Tag am Nachmittag die Lava Show in Vik gebucht und waren erst etwas skeptisch. Am Ende war die Show aber ein sehr eindrucksvolles Erlebnis. Vor der Show fuhren wir erneut auf den Hügel in Vik mit dem Friedhof, um den Sonnenuntergang zu erleben. Zum Glück hatte der Regen gerade mal Pause.

Auch ein paar Eindrücke der Lava Show haben wir zusammengestellt.

Am Ende der Show konnte sich jeder etwas Lavaglas als Andenken mitnehmen. Das Glas entsteht bei sehr schneller Abkühlung z.B. durch Wasser einer Lava oder eines Magmas. Den Abend verbrachten wir im Restaurant Suður-Vík. Auch hier trafen wir wieder deutsche Touristen und tauschten uns über Island aus. Die beiden wollten am nächsten Morgen den nahegelegenen Hügel erwandern und wir beschlossen dies ebenfalls in Angriff zu nehmen, da die Aussicht auf den Black Sand Beach von oben sehr verlockend war.

Wir starteten am nächsten Morgen noch vor 9 Uhr. Der Aufstieg war steil und eigentlich auch für Autos abgesperrt. Wir erreichten das Plateau und waren die einzige Menschen weit und breit. Und so genossen wir den Ausblick und bauten unsere Ausrüstung auf, um den Sonnenaufgang festzuhalten.

Nach ungefähr einer Stunde kam dann das Pärchen aus Deutschland dazu. Auch weitere Touristen kamen sogar mit dem Auto den Berg hinauf trotzt Absperrung. Ein Kleinwagen stand auf dem Rückweg abgestellt auf dem Weg. Ich weiss nicht ob manche Leute denken, dass Absperrungen nur zur Zierde sind. Mit einem Kleinwagen fährt man dort nur einmal hoch, denn der setzt definitiv auf dem letzten Stück mit dem Unterboden auf. Der anschließende Abstieg war ebenso traumhaft schön.

Im Anschluss wollten wir unbedingt unseren Besuch am Black Sand Beach nachholen. Und dieses Mal blieben wir deutlich länger vor Ort. Der Sonnenaufgang und die hohen Wellen sorgten für eine tolle Stimmung. Die Touristen, die mit ihren dünnen Kleidchen unbedingt auf den Klippen ein Selfie machen mussten, waren eher weniger schön. Das ganze ist gerade im Winter auch gefährlich. Aber es muss ja jeder selber wissen was gut für einen ist.

Nur der Vollständigkeit halber - den Typen im Wasser kannten wir nicht. Nach dem Besuch am Strand mussten wir uns erstmal wieder etwas aufwärmen. Wo kann das besser gehen als im Lava Café bei Lava Soup und leckerem Brot.

Bevor es dann endgültig nach Reykjavik ging, machen wir erneut einen Halt auf der Halbinsel Dyrhólaey. Diesmal mit dem Fokus auf die gegenüberliegende Himmelsrichtung.


9. Tag Fosshotel Reykjavik

In Reykjavik angekommen machten wir einen kleinen Stadtbummel. Wir hatten uns für die zweite Rutsche im Restaurant ab 20 Uhr entschieden, da wir von der Terrasse aus das Feuerwerk um Mitternacht beobachten wollten. Und so hatten wir Zeit unsere Koffer zu packen und die Stadt vorher noch etwas zu erleben. Die Stadt war voll und viele Hotels belegt. Zur Krönung des Tages gab es bei uns im Fosshotel noch einen Feueralarm - zum Glück nur ein Fehlalarm, da einige Chinesen auf dem Zimmer den Reiskocher angeschmissen hatten. Nach diesem Schreck zogen wir los.

Die Isländer haben tatsächlich eine Weihnachtskatze. Diese sieht eigentlich in allen Darstellungen immer ziemlich böse aus. Die Katze ist nämlich immer auf der Suche nach Kindern, die keine neuen Kleidungsstücke zu Weihnachten bekommen haben oder gar unartig waren, die sie nur allzu gerne mit Haut und Haar auffressen möchte!

Neben der Katze gibt es noch 13 Weihnachtstrolle. Ihre Mutter ist die alte Trollfrau Grýla. Die Trolle kommen so gut wie nie aus ihrer Trollenhöhle. Außer im Dezember, wenn es draußen so richtig kalt wird, wandern sie einer nach dem anderen ab dem 12. Dezember vom Hochland hinunter in die Stadt. Die Trolle kommen nur wenn es dunkel ist nach draußen, sonst werden sie zu Stein. Die isländischen Kinder legen an jedem der 13 Abende ihre Schuhe auf den Fenstersims, und hoffen, dass ihnen der Weihnachtstroll an diesem Tag etwas mitbringt. Jeder Troll hat einen Namen und ein bestimmte Eigenschaft. Vom Löffellecker, Fensterglotzer bis zum Kerzenschnorrer ist einiges dabei. In Reykjavik werden alle 13 Trolle in der Weihnachtszeit über die Stadt verteilt an die Hauswände projiziert und man kann die Route ablaufen.

Das Silvestermenü und der anschliessende Jahreswechsel mit Feuerwerk waren einfach nochmal ein Highlight der Reise und so kamen wir mitten in der Nacht im Jahr 2020 wieder glücklich und zufrieden im Hotel an

Wenige Stunden später mussten wir leider schon wieder aufstehen und losfahren Richtung Flughafen.

Eine schöne Reise ging zu Ende. Wir haben leider kein Polarlicht gesehen, aber dennoch waren die Tage wunderschön.

 
 
 

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