Island Oktober 2021
- Martin Möller
- Sep 30, 2021
- 25 min read
Updated: Jan 11, 2023
Auch dieses Jahr dauerte es nach unserer Island Reise im Sommer nicht lange bis wir wieder an der nächsten Urlaubsplanung tüftelten. Der Zeitraum war gegeben, da Ariane im Oktober frei hatte. Nachdem wir tatsächlich auch andere Reiseziele durchgespielt hatten, fiel am Ende dann doch die Wahl wieder auf Island. Warum? Am Ende schloss sich für 2021 in Island der Kreis für uns privat, aber auch die Tatsache, dass wir noch nie im Herbst dort waren, die Chance auf Polarlicht und die weiterhin bestehende Faszination des aktiven Vulkans Fagradalsfjall machten uns die Entscheidung am Ende leicht.
Ziel waren diesmal ein erneuter Besuch des Vulkans, die Region Norðurland vestra im Nordwesten Islands, Myvatn und Husavik, sowie auf dem Rückweg ein Besuch auf der Halbinsel Snaefellsnes in unserer Lieblingsunterkunft.

Stationen unserer Reise in Island:
Südwesten - Halbinsel Reykjanes/Vulkan
Nordwesten - Hvammstangi Region Norðurland vestra
Norden - Myvatn, Husavik
Nordwesten - Varmahlíð
Südwesten - Snaefelsness
Südwesten - Halbinsel Reykjanes/Vulkan
Ziel waren diesmal erneut der Vulkan Fagradalsfjall und der durch uns bisher dieses Jahr schon einmal bereiste Norden der Insel - diesmal mit stärkerem Fokus im Nordwesten. Am Ende durfte ein Stop auf Snaefelsness nicht fehlen.
14. Oktober Planung und Anreise Frankfurt
Die Planung einer Reise war diesmal eher spontan. Eine grossartige Vorbereitung gab es nicht. Wir wollten einfach nochmal auf die Insel, uns treiben lassen und nach Polarlicht Ausschau halten. Und so fuhren wird mit dem Zug nach Frankfurt, um ein zweites Mal dieses Jahr auf Erkundungstour zu gehen. Oktober in Island ist weniger Herbst als Winter. Wir kamen bei Temperaturen um die 5 Grad an. Beim Anflug konnten wir den derzeit nicht mehr aktiven Vulkan nochmal von oben sehen.

Die Reise klappte problemlos und ausser einem Antigen Schnelltest vor Abreise war bei vorhandener Impfung keine meine weitere Einschränkung vorhanden. Und so konnten wir jns uns nach Verlassen des Flughafengebäudes frei bewegen. Unser Mietwagen war auch dieses Mal, wie schon im Sommer, leider kein Highlight. Angekündigt wurde er mit “nur zwei Kratzern“ am Ende hatte der Suzuki 190Tkm runter mit entsprechend sehr hohem Verschleiss und äusseren Macken durch die Beanspruchung in Island. Davon abgesehen war der 4*4 sehr gut für unsere Tour geeignet und so hofften wir, dass das Auto durchhalten würde.
Unser Hotel „Arktik Wind“ in Vogar kannten wir noch nicht. Der Ort ist in der Nähe des Flughafens gelegen und wir waren gespannt. Die Zimmer waren sauber bei kleinem aber feinen Bad. Für den Start war es aber völlig OK.
Der Fluglärm war allerdings hier deutlich stärker zu hören als in Gardur. Am Abend waren wir zum Essen verabredet in Gardur und so verbrachten wir den Abend im dortigen Restaurant sowie an der Bar des Lighthouse Inn mit der Hoffnung auf Polarlicht am Leuchtturm. Trotz messbarer Aktivität war vor Mitternacht allerdings kein grüner Schimmer am Himmel zu sehen. Und so machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel.
15. Oktober Reykjavik, Fischtrocknung, Geothermalgebiet Krýsuvík, Gígvatnsvatn, Fagradalsfjall
Der folgende Tag begann regnerisch und mit ordentlich Wind. Für die kommenden Tage hatten sich viel Regen und Sturm angekündigt und eigentlich alle sagten, dass wir den heutigen Tag nutzen müssen, falls wir zum Vulkan wandern wollen. Nach einem tollen Frühstück und einem sehr netten Gespräch mit unserer Gastgeberin im Hotel, machten wir uns zuerst auf nach Reykjavik um den regnerischen Vormittag zu überbrücken und einige Dinge zu erledigen, die wir eh einkaufen wollten. Dazu gehörte auch einer der 13 Weihnachtstrolle, der auf jeder unserer Islandreise mit muss. Mittlerweile sind wir bei 6. In Reykjavik konnten wir den einen oder anderen Regenabschnitt gemütlich im Cafe oder beim Bummeln überbrücken. Das "Emilie and the cool Kids" Cafe nehmen wir fast immer mit, wenn wir in Reykjavik sind. Überhaupt gibt es dort viele gemütliche Cafes. Zur Mittagszeit fuhren wir wieder Richtung Keflavik bis zur Abzweigung auf die Straße 42, eine der Nord-Süd Verbindungen der Halbinsel. Hier waren wir noch nie gewesen und so arbeiteten wir uns langsam vorwärts durch die tolle mit Moosfeldern überraschend grüne Landschaft. Der erste Stop war an einer Fischtrocknungsanlage. Der Geruch war sehr intensiv aber es gab viele Fische in den unterschiedlichsten Trocknungsphasen zu betrachten. Hier wird am Ende alles verwertet.
Vorbei am See Kleifarvatn fuhren wir zum Geothertmalgebiet Krýsuvík. Schon von weitem sahen wir den Dampf aufsteigen. Hier führen diverse Wege durch das Gebiet und wenn man bergauf geht kommt man auch weiter in das Geothermalgebiet hinein als der übliche Touristenstopp. Aufgrund des wieder stärker werdenden Regens brachen wir diese kleine Wanderung allerdings nach einiger Zeit ab.

Nicht weit entfernt lohnt sich auf dieser Route noch ein Halt am Kratersee Gígvatnsvatn und die Kirche Krýsuvíkurkirkja. Einen längeren Besuch verschoben wir aber auf den nächsten Tag, da wir am Nachmittag noch zum Vulkan wandern wollten.
Wir entschieden uns für den Wanderweg C, da man von hier aus einen tollen Rundblick hat über einen großen Teil des Lavafeldes. Seit dem Sommer hatte sich einiges verändert. Die Parkplätze für diese Route wurden deutlich erweitert und waren jetzt näher dran am Wanderweg und kostenpflichtig. Außerdem wurden Hotdogs und andere Kleinigkeiten angeboten und es gab mobile Toiletten. Auch der Wanderweg wurde insbesondere für den Aufstieg deutlich entschärft. Wo man im Sommer noch über einen sandigen und steinigen Pfad musste gingen jetzt präparierte und zumindest leicht befestigte Wege nach oben.
Wir hatten Glück, denn es kam zumindest für eine kurze Zeit so etwas wie Sonne zum Vorschein. Lava war bereits seit 4 Wochen keine zu sehen, aber es trat aber immer noch an diversen Stellen Dampf aus, was zumindest von einer gewissen Aktivität zeugte. Das Lavafeld hatte sich im Vergleich zum Sommer nochmals vergrößert. Aber auch ohne die fließende Lava war die Wanderung zum Vulkan nochmals ein tolles Erlebnis, da man hier live sehen konnte, wie klein und machtlos der Mensch eigentlich gegen die Naturgewalten ist.

Oben angekommen baute ich das Stativ auf und wir machten ein paar Nahaufnahmen vom Vulkan und Aufnahmen vom Lavafeld. Alle Fotos auf dem Blog, die hier zu sehen sind, wurden allerdings mit dem Handy aufgenommen. Bisher war keine Zeit zum Bilder bearbeiten. Oben auf dem Hügel windete es recht stark und auch das Wetter schlug wieder um, und so machten wir uns recht schnell wieder auf den Rückweg. Wir schafften es vor dem Regen gerade noch zum Auto und so hatten wir vom Timing eigentlich alles richtig gemacht Zum Abendessen zog es uns nach Keflavik. Die Empfehlung für ein Restaurant, die wir hatten, war leider ausgebucht, aber auch die Alternative war sehr gut. Überhaupt gefiel uns der Teil von Keflavik am Hafen recht gut. Nach dem Essen ging es erneut nach Gardur an die Bar des Lighthouse Inn, den Polarlichtalarm immer im Blick. Leider zeigte sich aufgrund des bewölkten Himmels das Polarlicht nur sehr schwach am Himmel und war mit bloßen Auge nur zu erahnen.
16. Oktober Bridge between Continents, Stampa Krater, Thermalquellen Gunnuhver, Reykjanesviti, Brimketill Pool, Gígvatnsvatn, Krýsuvíkurkirkja, Kleifarvatn, Lavahöhle Leiđarendi, Sky Lagoon
Für den heutigen Tag waren eigentlich schon erste Unwetter angekündigt und wir hatten uns deshalb schon auf einen langen Aufenthalt in der Sky Lagoon in der Nähe von Reykjavik eingestellt. Und so waren wir überrascht, dass sich der Vormittag zwar recht kalt aber sonnig gestaltete und wir änderten unsere Pläne. Nach dem Frühstück ging es in Richtung des südlichsten Zipfels der Halbinsel Reykjanes. Wir wollten die Orte erkunden, die wir im Sommer entweder ausgelassen hatten oder aber aufgrund des Wetters nur kurz besucht hatten. Der erste Halt war die Brücke zwischen den Kontinenten. Hier treffen sich die amerikanische und die europäische Platte. Es dauerte eine Weile bis ich aufgrund der zahlreichen Besucher mit der Kamera ein Bild hatte ohne viele bunte Jacken.
Etwas weiter östlich die Straße entlang befindet sich der Stampa Krater. Dieser ist zwar nicht ganz so gewaltig und eindrucksvoll wie einige andere, aber ein kurzer Stop lohnt sich allemal.

Am Leuchtturm mit der felsigen Küstenlandschaft angekommen, stellten wir auch hier fest, dass das Parken kostenpflichtig geworden war. Da wir beim letzten Besuch aufgrund des starken Windes keine wirklich guten Bilder machen konnten, ließen wir uns diesmal Zeit und besuchten auch das Geothermalgebiet. Mit dem Kraftwerk im Hintergrund ist es sicherlich nicht das fotografisch schönste Islands aber dennoch beeindruckend.
Es folgte ein ein kurzer Halt am Brimketill Pool zwischen Reykjanesviti und Grindavik sowie Lunchstop in Grindavik im Fish House. Hier waren wir bereit sim Sommer eingekehrt.

Wir besprachen die weitere Tagesplanung und buchten ein Ticket für die Sky Lagoon für 17 Uhr. Das lies uns genug Zeit für weitere Erkundungen. Nach der Stärkung entschieden wir uns aufgrund des stärker werdenden Windes und des zuziehenden Himmels gegen den Einsatz der Drohne am Lavafeld. Wir wollten auf der Route 42 die Dinge nachholen, die wir am Vortag ausgelassen hatten. Am Gígvatnsvatn packte ich also Stativ und Filter aus und machte das zweite Mal an diesem Tag Langzeitbelichtungen. Auch die kleine Kirche Krýsuvíkurkirkja, die uns an Herz gelegt wurde, schauten wir uns diesmal an. Hier fährt man gerne mal vorbei, wenn man nicht darauf achtet.


Die zwei kurzen Aufenthalte am Kleifarvatn waren nur kurze Fotostops, denn wir wollten vor dem Besuch der Lagune noch eine Lavahöhle etwas abseits der Hauptstraße besuchen. Die Lavahöhle Leiđarendi liegt an der 417 und über einen markierten Weg gelangt man durch ein tolles moosbewachsenes Lavafeld zu der von der Straße nicht sichtbaren Höhle. Mit den grünschwarzen Bergen im Hintergrund ist die Höhle ein tolles Motiv.
Danach war dann Entspannung angesagt. Wir fuhren in die relativ neue Sky Lagoon in der Nähe von Reykjavik. Direkt am Meer gelegen bietet diese tolle Anlage 3 Pakete zum Entspannen - Sonnenuntergang inklusive. Es war relativ gut besucht am späten Nachmittag, aber mit Einbruch der Dunkelheit wurde es dann deutlich übersichtlicher. Reservieren lohnt sich auf jeden Fall.
Im Anschluss wurde noch schnell eingekauft und wir fuhren zum Abendessen in die Unterkunft. Das Arctic Wind Motel bietet neben einer Gemeinschaftsküche mit Sitzgelegenheit auch die Möglichkeit zum Wäschewaschen. Und so plauderten wir munter mit unseren sehr netten Gastgebern und ließen den Tag ausklingen.
17. Oktober Erster Schneefall und Fahrt nach Hvammstangi Richtung Norden

Heute hieß es Weiterziehen Richtung Norden. Der Wetterbericht hielt leider was er versprochen hatte. Über Nacht war der erste Schnee gefallen. Der angesagte Sturm lies zwar noch auf sich warten, aber es war klar, dass die Fahrt Richtung Norden ungemütlich werden würde. Wir ließen es uns ein letztes Mal beim Frühstück gutgehen und machten uns anschließend auf in unsere nächste Unterkunft in Hvammstangi im Nordwesten Islands auf der Halbinsel Vatnsnes. Bisher waren wir dort immer vorbeigefahren und so planten wir diesmal zwei Übernachtungen ein, um die Gegend zu erkunden. Außer ein paar Bauernhöfen und dem besagten Ort gibt es dort keine Infrastruktur. Eine Schotterstrasse führt einmal um die Halbinsel und sofern man vorsichtig fährt, ist die Straße trotz der vielen Schlaglöcher für jedes Auto machbar. Aber dazu später mehr, erst einmal mussten wir dort hinkommen, denn das Auto fuhr sich nicht sonderlich gut unter den verschneiten Bedingungen.

Dementsprechend mussten wir bei geräumten, aber doch zugeschneiten und etwas vereisten Straßen die Geschwindigkeit deutlich nach unten anpassen. Nachdem wir die Region Reykjavik passiert hatten, machen wir einen Zwischenstopp in Borganes. Hier gibt es an der Ringstraße ein nettes Cafe zum Ausruhen. Aufgrund des schlechten Wetters entschieden wir uns gegen einen Umweg zu den Hraunfossa. Viel gesehen hätten wir dort eh nicht bei dem Schneefall bzw. Regen.
Wir kamen sicher in Hvammstangi an und konnten bereits vor der angegebenen Check-in-Zeit unser Zimmer im Hotel Hvammstangi beziehen. Das Zimmer war, wie meist in Island, relativ klein, aber sauber und nett eingerichtet. Vor allem das Deko-Kissen mit dem Puffin-Bezug fiel uns sofort auf – das hätte wir am liebsten mitgenommen.
Da es noch immer regnete, entschieden wir uns den Ort zu Fuß zu erkunden. So fanden wir einen ziemlich vollgepackten Laden mit Deko-Artikeln (mehrheitlich weihnachtlich angehaucht), einen Woll-Outlet Shop (KIDKA), das Seal-Museum und ein nettes Restaurant, das Sjávarborg, mit überraschend gutem Essen direkt am Hafen, wo wir dann unser verfrühtes Abendessen genossen haben. Danach haben wir es uns in unserer Unterkunft mit einem Tee im Aufenthaltsaum gemütlich gemacht und die ersten Fotos bearbeitet. Aufgrund des schlechten Wetters und der dichten Wolkendecke verzichteten wir auf Nordlicht-Jagd zu gehen.
18. Vatnsnes, Hvitserkur, Kolugljufur Wasserfall
Der Schnee hatte in Regen gewechselt. Für diesen Tag war die Umrundung der Halbinsel geplant. Wir erkundigten uns ob die Schotterstraße nach den gestrigen Schneefällen befahrbar sein würde und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg.

Wie schon erwähnt gibt es nicht viele Häuser oder geschweige denn Hotels auf der Halbinsel. Nach Verlassen des Ortes Hvammstangi beginnt relativ schnell die Schotterstraße und es wird holperig. Die Halbinsel Vatnsnes ist bekannt für die Beobachtung von Seelöwen sowie den Trollfelsen Hvitserkur auf der Nordseite. Der Jackpot wäre ein Bild vom Hvitserkur mit Polarlicht gewesen oder auch nur mit einem toller Sonnenuntergang. Uns war klar, dass beides wohl an dem Tag nichts werden würde, da die Wolkendecke sehr dicht war und der Regen sich den ganzen Tag über halten sollte. Wir entschieden uns für eine Umrundung im Uhrzeigersinn. Nach einigen Kilometer kamen wir an dem Leuchtturm Skardsviti vorbei und gleich daneben wies ein Schild den Weg zu einem markanten Felsen (Anastadastapi Rock). Beides ist sicher bei schönerem Wetter einen Stop wert. Zwischen dem Leuchtturm und dem Hof Illugastadhir befindet sich auch der linken Seite noch eines der runden Gatter für den Schafabtrieb. Hier machten wir einen kurzen Fotostop allerdings war es für Drohnenaufnahmen zu windig.

Die Küstenlandschaft bietet viele sehr schroffe Felsformationenen und im Frühjahr sind hier die Seelöwen zahlreich anzutreffen. Auf der Farm Illugastadhir gibt es einen Parkplatz mit Aussichtspunkt. Aufgrund des Dauerregens stiegen wir aber nicht aus, sondern sahen uns den Ort nur aus dem Auto an. Seelöwen waren an der Küste bei dem schlechten Wetter keine zu sehen.

Der nächste Halt war dann am Felsen Hvitserkur. Am Vormittag herrschte hier noch Flut und so stand der Felsen völlig im Wasser. Es gibt eine Aussichtsplattform. von der aus man theoretisch an den Strand herunterklettern kann und einen kurzen Wanderweg außenherum hinunter zum Strand. Die Felsen und die Erde waren rutschig, matschig und aufgeweicht und der Wanderweg stand ziemlich unter Wasser aufgrund des Schneefalls mit anschließenden Regen. Wir erkundeten die Gegend im leichten Nieselregen und fuhren dann weiter in Richtung Ringstraße. Ebbe war für den Nachmittag angesagt. Dann wollten wir wiederkommen. Wir machten einen Mittagsstop im NordWest Hotel an der Ringstraße. Hier wurden wir erst einmal auf Deutsch begrüßt. Die junge Frau aus Deutschland arbeitete dort im Restaurant. Sie erzählte uns, dass isländisch schwierig zu lernen sei für sie, auch weil eigentlich alle Englisch sprechen würden und Sie deswegen nicht ständig gezwungen sei die Sprache zu sprechen. Nach dem Essen wollten wir uns noch den Kolugljufur Wasserfall anschauen, der in einen kleinen Canyon mündet. Aufgrund des Dauerregens blieb die Kamera aber im Auto und das Handy musste reichen. Hier war eher Locationscouting angesagt.
Anschließend fuhren wir erneut zum Hvitserkur. Das Wasser war zwar deutlich zurückgegangen, allerdings wahrscheinlich durch den starken Wellengang nicht so viel wie sonst. Ich entschied mich gegen einen Abstieg im Regen und machte nur ein paar Bilder aus erhöhter Perspektive. Hier müssen wir wohl auf einer der nächsten Reisen nochmals hin.

Wieder in Hvammstangi gingen wir erneut früh zum Abendessen und setzten uns anschließend in den Aufenthaltsraum zum Bilder bearbeiten. Für die Nacht war Polarlichtaktivität der Stufe 4 angekündigt, was viel ist. Leider waren die Chancen aufgrund der dichten Wolkendecke eher gering. Wir fuhren dennoch nochmal los zum Schafgatter. Hier hatte es keine Lichter weit und breit und wir konnten tatsächlich einen grünen Schimmer am Himmel zwischen den Wolken ausmachen. Der Check mit der Kamera bestätigte das, aber für das bloße Auge war das Schauspiel aus dem Auto nur schwer auszumachen. An Langzeitaufnahmen mit Stativ war bei dem starken Wind nicht zu denken und so blieben wir ca. eine Stunde und fuhren danach zurück ins Hotel.
19. Reykjafoss Wasserfall, Godafoss, Myvatn
Unser nächstes Ziel auf dieser Reise war der Ort Reykjahlíð im Nordosten Islands. Er ist der Hauptort der Gemeinde Skútustaðir in der Region Norðurland eystra am See Myvatn. Mögliche Stops auf der Route waren der Reykjafoss Wasserfall in der Nähe von Varmahlíð, die Hauptstadt des Nordens Akureyri sowie natürlich der bekannte Godafoss Wasserfall und die Seeregion selbst. Wir fuhren also der Ringstraße folgend los in Richtung Nordosten. Die Straßen waren frei und es zeigte sich sogar etwas Sonne. Für unseren geplanten Stop am Reyjafoss mussten wir die Ringstraße verlassen und auf die 752 abbiegen. Der Wasserfall ist von der Straße aus nicht sichtbar und so fuhren wir auch erstmal schön vorbei. Zum Parkplatz kommt man über die Abzweigung auf die 753 und dann hinter der Brücke rechts, bis es nicht mehr weiter geht. Danach führt ein kurzer Fussweg in Richtung Wasserfall. Direkt am Wasserfall befindet sich auch eine heiße Quelle. Wer will, kann hier ein Bad direkt am Fluss nehmen. Wir schauten uns alles in Ruhe an und machten ein paar Aufnahmen vom Wasserfall. Langzeitbelichtungen waren durch den Wind und die damit verbundene Gischt in unsere Richtung mit viel Linsen putzen verbunden.

Nach dem Besuch beim Wasserfall machten wir einen kurzen Mittagshalt in Varmahlíð. Danach ging es weiter auf der Ringstraße in Richtung Osten. Leider verlies uns dadurch auch sehr schnell das gute Wetter. Der beginnende Regen ging auf dem Pass hinter Akureyri in Schnee über. Wir ließen deshalb Akureyri links liegen und fuhren weiter in der Hoffnung auf ein paar trockene Minuten. Am Godafoss hatte es dann tatsächlich aufgehört zu regnen. Dafür kam die Gischt durch den Wind wieder von vorne und der Himmel war grau in grau. Hier hatten wir schon deutlich schönere Besuche. Da wir eh wiederkommen wollten, ging es relativ schnell weiter in unser Hotel am Myvatn.

Diesmal probierten wir das Iceland Air Hotel aus. Der erste Eindruck war gut gewesen im Sommer als unsere Askja Tour dort startete. Alles wirkte sehr modern und auch unser Zimmer war groß und stilvoll eingerichtet. Das Restaurant hatte eine übersichtliche Karte mit den üblichen Gerichten in Island (Fleisch, Fisch, Pommes, Burger, Salat). Vor dem Essen im Restaurant zog es uns noch in den hoteleigenen Hotpot und an die Bar. Vom Hotpot könnte man auch einen hervorragenden Blick auf Nordlichter haben, sofern denn welche da gewesen wären. Aufgrund der dichten Wolkendecke und des starken Windes verzichteten wir an diesem Abend auf die Polarlichtjagt und blieben im Hotel.
20. Dimmuborgir, Pseudokrater, Godafoss
Nach dem vielen Regen war heute nun für uns Bewegung angesagt. Der Regen hatte aufgehört und so ging es los am See entlang, um einige Orte genauer unter die Lupe zu nehmen. Der erste war das Lavafeld Dimmuborgir östlich des Sees Mývatn.

Es befindet sich in einer vulkanisch aktiven Region auf dem Gebiet des Vulkansystems Krafla, direkt östlich des Sees. Nordöstlich angrenzend liegt der Hverfjall. Die bizarr geformten Steinformationen des Lavafelds erinnern an verfallene Ruinen von Burgen und Türmen. In der isländischen Mythologie wird Dimmuborgir als Unterkunftsort von Elfen und Trollen gesehen. Zu den Trollen gehören auch die 13 Yule Lads, auf isländisch jólasveinar, zu deutsch Weihnachtsgesellen. Die nach der Legende passende Höhle wollten wir uns ansehen.
Bei Dimmuborgir sammelte sich die Lava über einem Sumpf oder See. Als die Lava über den nassen Boden floss, begann das Wasser darin zu kochen und der Wasserdampf stieg durch Schlotemit einem Durchmesser von bis zu mehreren Metern an die Oberfläche. Nachdem die Kruste der Lavadecke erstarrt war, floss noch flüssige Lava unterhalb der Kruste in Richtung des Mývatn-Sees. Die Kruste brach zusammen, aber die Schlote und Teile der kollabierten Lava-Decke blieben erhalten. Anhand der Höhe der Schlote lässt sich die Tiefe des Lava-Sees auf etwa 10 Meter bestimmen.
Über die vereiste Straße kamen wir auf dem Parkplatz an und wir machten uns ziemlich planlos auf den Weg. Es gibt mehrere Rundwege von unterschiedlicher Länge. Die Trollhöhle fanden wir relativ schnell. Die auf vielen Fotos dargestellten Lochfelsen allerdings mussten wir einige Zeit suchen. Hierzu mussten wir über diverse Steine klettern, was bei Glatteis gar nicht so einfach ist, und am Ende fanden wir die Felsen auf der blauen Route.
Ehrlich gesagt waren wir etwas enttäuscht. Vielleicht auch weil die Landschaft etwas wie ein schwarz/weiss Film wirkte, aber das Lavafeld an sich war viel beeindruckender als die zwei Lochfelsen.

Nachdem wir unsere erste Winterwanderung hinter uns hatten, machten wir uns gleich im Anschluss an die zweite und erreichten nach einiger Zeit die Pseudokrater am See. Auch hier führt ein Wanderweg durch die Landschaft und wir entschieden uns für die lange Variante. Hier wären wir im Sommer vom Wind noch fast weggeweht worden. Heute war es zwar deutlich kälter, aber zum Wandern sehr angenehm. Auch die Drohnenaufnahmen von oben durften hier nicht fehlen.


Anschließend stand der zweite Versuch am Godafoss auf dem Programm. Unser Ziel war der Sonnenuntergang und anschließend wenn möglich die Polarlichtbeobachtung. Am Ende waren wir an diesem Tage dreimal dort am Wasserfall. Auch wenn mir beim Sonnenuntergang drei Menschen in farbigen Jacken, die hinter die Absperrung geklettert waren, permanent im Bild standen, waren es am Ende schöne Stunden dort. Da der Himmel wolkenfrei war, entschieden wir uns für ein Abendessen in der Nähe im Ort Laugar. Anschließend verbrachten wir einige Zeit mit warten im Auto. Regelmäßig kontrollierten wir App und Himmel. Irgendwann war es dann soweit und es zeigte sich ein leichter grüner Schimmer und so machten wir uns bei -8 Grad auf zum Wasserfall. Durch den Vollmond war der Wasserfall immer noch bei langen Belichtungszeiten hell erleuchtet und mit den grünen Streifen am Himmel, ein tolles Motiv. Wir trafen hier noch den Dänen Ove, der auch am Fotografieren war und sogar Deutsch konnte. Die Aktivität war nicht sehr stark und wir am Ende ziemlich durchgefroren und so war es dann irgendwann auch gut und wir machten uns wieder auf den Weg ins Hotel.
21. Viti Krater, Hverarönd, Dettifoss, Hverfjall
Am nächsten Morgen zeigte sich Island von seiner sonnigen Seite. Es war klirrend kalt, aber es schien die Sonne bei einem blauen Himmel. Unser erstes Ziel war der Viti Krater im Vulkangebiet Krafla. Hier waren wir schon mehrmals im Sommer und wir wollten unbedingt schauen wie die rauhe Lavalandschaft und der Krater im isländischen Herbst, also quasi Winter für Kontinentaleuropäer, wirken. Bereits im Hotel erfuhren wir an der Rezeption, dass die Straße wohl gefährlich zu fahren sei. Da die Straßen generell eisige Stellen aufwiesen war das nicht ungewöhnlich. Als wir dort ankamen war die Straße allerdings sogar gesperrt.
Wir kamen bis kurz hinter das Kraftwerk, aber ab da ging ohne Superjeep nichts mehr. Die Straße war komplett zugefroren und nur noch eine Eisfläche. Und so hieß es das Auto stehen lassen und den Berg hochlaufen. Was sollen wir sagen es war einfach traumhaft schön. Eine komplett weiße Landschaft und eine kleine Wanderung auf blankem Eis bei Sonnenschein haben schon etwas Magisches an sich. Beim Krater angekommen nahmen wir uns Zeit für einige Aufnahmen und gingen auch am Kraterrand nach oben, um den kompletten Rundumblick zu haben.
Auch wenn es sehr glatt war, waren die Wege gut zu begehen. Es empfiehlt sich aber Spikes dabei zu haben, um das Risiko einfach zu reduzieren. Beim Rückweg ins Tal gab es noch einmal gratis ein grandioses Panorama. Im Kraflagebiet werden die Geothermie zur Ernergiegewinnung genutzt. Überall dampft und brodelt es aus der Erde. Gerade bei der Kälte sind diese Stelle optimal sichtbar, da eisfrei bzw. schneefrei und der Dampf ist gut zu sehen.

So auch im auf der anderen Seite der Ringstraße befindlichen Geothermalgebiet Hverarönd. Dampfende Schlammbecken und sogenannte Fumarole, aus denen Schwefelgas austritt, sorgen hier für einen tollen Anblick aber auch für einen entsprechenden Geruch. Der Besuch hier war eher kurz, im Sommer hatten wir auch schon den angrenzenden Hügel erwandert, aber das war im Sommer schon schwierig und musste nicht nochmal sein.

Ein weiteres Highlight in der Region ist der bekannte Dettifoss, einer der größten Wasserfälle Europas. Hier gibt es eine Ost- und eine Westseite, die man anfahren kann. Aufgrund der Straßenverhältnisse probierten wir es zuerst auf der asphaltierten Westseite an der 862. Später sollten wir feststellen, dass die 864 auch von Süden aus gesperrt war. Am Parkplatz beginnen Wanderwege, die zu insgesamt drei imposanten Wasserfällen führen. Der Dettifoss, der Selfoss flussaufwärts und der Hafragilsfoss flussabwärts. Den Hafragilsfoss kann man zu Fuss oder auch zumindest im Sommer von der Ostseite mit dem Auto anfahren, wobei ich da nicht mit jedem Auto langfahren würde. Der Selfoss ist über einen kurzen Wanderweg vom Parkplatz Dettifoss West erreichbar. Wir beschränkten uns an dem Tag auf den Dettifoss. Hier stellte sich mal wieder heraus, dass vorher Nachdenken alles ist, dann wird man auch nicht überrascht. Bei Temperaturen in der Nacht im Minusbereich und starkem Wind kann man sich ausmalen, wie die Gegend rund um den wohl größten Wasserfall

Europas wohl aussehen mag – blankes Eis. Also machten wir uns ganz vorsichtig auf den Weg. Man geht durch eine sehr steinige Landschaft und je näher wir dem Wasserfall kamen um so mehr Eis war auf dem Weg. Direkt am Wasserfall war dann eigentlich ohne Spikes gar kein Vorwärtskommen mehr. Wir hatten nicht so richtig nachgedacht und hatten die Spikes im Auto gelassen. Wir probierten es dennoch und am Ende trauten wir und zumindest bis zur ersten Plattform. Alles andere war eh gesperrt oder wäre viel zu gefährlich gewesen. Die Seile, die die Wege am Rande markieren waren zu gefroren, dass fast bis zum Boden eine Eisfläche durch das herunterlaufende Wasser entstanden war. Die Filter hatte ich umsonst mitgenommen, denn an ein Fotografieren mit Filtern war nicht zu denken. Der Wind trieb die Gischt direkt in unsere Richtung und das Eis gefror bereits an der Jacke und dem Rucksack trotz Körperwärme. Also versuchte ich ein paar Bilder mit viel Linse putzen und etwas Freestyle, aber die Eislandschaft war einfach zu besonders, um einfach wieder zu gehen.

Wir schafften es am Ende beide heile wieder zum Auto und entschieden uns aufgrund der Bedingungen aber gegen einen Sonnenuntergang auf der Westseite. Wie schon erwähnt war der anschließende Versuch auf der Ostseite aufgrund der Straßensperrung nicht erfolgreich. Also fuhren wir zurück nach Myvatn. Einen Sonnenuntergang mit bombastischen Farben gab es eh nicht, aber wir hielten dennoch auf unserem Weg ins Restaurant am Tuffring Hverfjall, der auch zum Vulkansystem Krafla gehört, und machten einige Drohnenaufnahmen.
Das anschließende Abendessen im Sel Hotel zählte leider nicht zu den besseren. Vielleicht hatten wir das falsche ausgewählt, aber Pizza sollte man lieber woanders essen. Da sich kein Polarlicht am Himmel zeigte, ging es im Anschluss zurück ins Hotel.
22. Torfhausmuseum Grenjaðarstaður, Æðarfossar, Husavik, Asbyrgi Canyon
Unser nächstes Ziel war der Ort Husavik nordwestlich von Myvatn. Für uns eine sehr kurze Strecke in Island, wenn man das mit den anderen Distanzen vergleicht. Den kleinen Hafenort, bekannt für Whalewatching, kannten wir noch nicht. Eigentlich schaue ich trotz Vorbereitung immer nochmal auf dem Handy oder anhand der Beschilderung, was in der aktuellen Gegend an Sehenswürdigkeiten so zu finden ist. In diesem Fall waren das in Richtung Husavik vor allem zwei Orte. Der erste war das Torfhausmuseum Grenjaðarstaður mit dem nahegelegenen Wasserkraftwerk Laxárvirkjun. Hierzu muss man die Straße 87 linker Hand einmal verlassen. Nach einem kurzen Besuch am Kraftwerk schauten wir uns das Museum von außen ausführlich an und konnte bei herauskommender Sonne einige Aufnahmen mit tollem Licht machen. Das Museum selbst war geschlossen zu dieser Jahreszeit.
Der zweite Stopp war am Wasserfall Æðarfossar, ein Zufallstreffer. Ein sehr schöner Wasserfall, der über eine Buckelpiste mit dem Auto zu erreichen ist. Das letzte Stück ist laut Schild ein Privatweg, aber wir wollten dort weder lange parken noch campen und so fuhren wir bis zum Ende durch.

Anschließend ging es weiter bis nach Husavik. Wir hatten uns bereits online informiert, dass an diesem Tag keine Whalewatching Touren ab Husavik gehen würden. Vor Ort erfuhren wir, dass die See durch den starken Wind sehr sei und auch keine Wale am Morgen gesichtet wurden. Die Touren ging an diesem Tag von Hjalteyri aus in der Bucht von Akureyri. Das nahm uns die Entscheidung ab und wir fuhren weiter dem Arctic Coast Way Richtung Norden. Am Ende fuhren wir nochmal bis zum Asbyrgi Canyon. Dieser ist eine hufeisenförmige Schlucht und Teil des Jökulsárgljúfur-Nationalparks. Einst floss hier ein Fluss, die Jökulsá á Fjöllum. Diese hat sich inzwischen weiter östlich ein Bett gegraben. Hier gibt es ein Infocenter, wo man sich über die Wanderwege und den Nationalpark informieren kann. Eine Wanderung zur oberen Kante mit in das Hufeisen dauert 3 Stunden unter normalen Bindungen, während eine Wanderung auf den Hügel in der Mitte vom Campingplatz aus ca. 1,5 Stunden dauert. Beides passte uns an dem Tag nicht und so fuhren wir, wie auch im Sommer in den Canyon hinein bis zum Ende und schauten uns dort nochmals um.
Hier dominierten die Herbstfarben und auch wenn man in Island nicht viele Büsche und Bäume findet, hier lag Laub auf den Wegen. Nach einem kurzen Besuch am See Botnstjörn, machten wir uns auf den Rückweg nach Husavik. Auch die Küstenstraße ist lohnenswert. Hier sind im Sommer zahlreiche Vogelarten zu Hause.

Wir hatten auf dem Hinweg noch Torfhäuser gesehen und machten dort noch einen kurzen Halt am Mánárbakki Museum. Mehr als ein Fotostopp sprang dabei allerdings nicht heraus. Da unser Programm in Myvatn durchaus tagesfüllend gewesen waren, wollten wir uns in Husavik dafür etwas Entspannung gönnen. Ausgesucht hatten wir uns dazu das Geosea Bad direkt am Meer. Das Bad ist relativ neu und bietet einen fantastischen Blick auf die ganze Bucht. Hier kann man im warmen Wasser bei einem guten Kaltgetränk den Tag beim Sonnenuntergang ausklingen lassen.
23. Whalewatching Akureyri, Reykjafoss
Der nächste Morgen war wie der Abend vorher wolkenverhangen aber trocken und nachdem im Fosshotel in Husavik der Kaffeeautomat gestreikt hatte, suchten wir uns nach einer kurzen Hafenbegehung erstmal eine Bäckerei mit vernünftigem Kaffeeautomaten vor der Abfahrt. In Island gibt es tatsächlich viele gute Backereien auch mit diversen Brotvariationen. Die Straßenverhältsnisse waren teilweise wieder sehr winterlich und kaum hatten wir den Pass nach Akureyri überquert wurde es auch promt besser. Das gleich hatten wir bereits auf der Hinfahrt nur in umgekehrter Reihenfolge. Bereits auf der Fahrt entschieden wir uns für eine Wahlewatching Tour in Akureyri. Diese passte für uns am besten von der Uhrzeit, denn die Tour ab Hauganes am Vormittag hätten wir nicht erreicht. Es lohnt sich hier den Blog der Anbieter zu lesen. Hier findet man für jeden Tag einen Logbucheintrag mit den Sichtungen. Es ist also sehr einfach herauszufinden, wie groß die Chancen auf eine Walsichtung sind. Unser Logbucheintrag bei Whalewatching Akureyri lautete wie folgt und bedarf eigentlich keiner Ergänzung:
“Whale soup was on the menu today! The preferred dish of all our passengers. Today we had perfect conditions, the fjord was super flat, basically no wind and clear skies. Our morning express tour saw some wonderful Minke whales, some wonderful harbour porpoises and a beautiful humpback whale. The afternoon classic sailed a little further than we have been the last few days, however, we were not disappointed as we managed to spot many cute harbour porpoises on the way. We also spotted three minke whales popping up beautifully throughout the tour. The best by far however, was the whale party we sound by the south end of Hrisey. An approximate 8 humpback whales were happily feeding away and surfacing near and far around the boat. On a few occasions while we sat with engines off a humpback popped up just a few meters away, giving us an exceptional look at its beautiful body and tail fluke. Some of the humpbacks we could name including “Cosmos”, “Inkblot”, “Bruce Whalis” and Captain underpants! The last of which we haven’t seen in almost 2 years! What an awesome day!“
Text by Tess Hudson
Unser Tagesziel war der kleine Ort Varmahlíð. Wir erreichten den Ort gegen Abend und da zumindest hier der Himmel nicht völlig zugezogen war, versuchten wir gegen 21 Uhr dann sogar noch unser Glück am Reykjafoss Wasserfall als Kulisse für Polarlicht.

Leider war auch hier, wie bereits am Godafoss, das Grün am Himmel sehr schwach ausgeprägt und durch den Vollmond mit bloßem Auge kaum sichtbar. Dennoch gelangen ein paar Aufnahmen und der Ausflug war auch ohne tanzende Lichter am Himmel durch die sternklare Nacht lohnenswert.
24. Transfer Snaefellsnes, Hraunfossar, Kirkjufell
Am heutigen Tag stand ein langer Transfer auf die Halbinsel Snaefelsness an. Das Wetter war sehr wechselhaft, aber wir wagten dennoch den Umweg über die Hraunfossar und den Barnafoss in der Region Reykholt.

Diese beiden tollen Wasserfälle grenzen unmittelbar aneinander. Insbesondere die Hraunfossar, die unzählige kleine Wasserfälle bezeichnen, und dadurch entstehen, dass das Wasser, welches weiter flussaufwärts in das Lavafeld eintritt, aus dem Lavafeld hier wieder herausläuft, bieten ein tolles Panorama. Das Wetter hier war gut und so ließen wir uns Zeit zum Fotografieren und bestaunen.

Anschließend kamen wir pünktlich zum Sonnenuntergang in Grundarfjörður an, was zumindest im Versuch mündete den bekannten Kirkjufell samt Wasserfall im Sonnenuntergang zu fotografieren. Die tollen Farben blieben aber aus und so war der Versuch sehr schnell wieder vorbei. Unsere Unterkunft war hier wie immer das etwas außerhalb gelegene Guesthouse Sudur Bar. Dies liegt etwas 4km außerhalb von Grundarfjörður mit direktem Blick auf die Bucht und den Berg. Man sieht also bereits, wenn man aus dem Fenster schaut, ob sich ein Besuch lohnen würde. Diesmal waren wir im Nebenhaus untergebracht und anfangs waren wir etwas enttäuscht, da wir den Abend eigentlich im Wintergarten verbringen wollten. Am Ende war die Wohnung aber viel größer und bot einen eigenen Tisch mit Stühlen zum Sitzen inkl. Küche. Da mit Polarlicht aufgrund der Wolkendecke und des Regens nicht zu rechnen war, blieben wir in der Unterkunft und hatten Zeit zum Fotos sichten und Blog schreiben.
25. Snaefellsnes
Der Morgen begann wolkenverhangen, und damit konnten wir ausschlafen und uns mit dem Frühstück Zeit lassen. Unser Gastgeber vermietet im Winter scheinbar tatsächlich nur die zwei Zimmer außerhalb des Haupthauses. Damit war die Anzahl der Frühstücksgäste überschaubar. Wir ließen uns am Ende bis zum späten Vormittag Zeit und brachen dann auf, um die Halbinsel einmal zu umrunden. Da wir schon zweimal dort gewesen waren, konnten wir ohne großen Druck ganz gezielt einzelne Ziele anfahren. Die kurze Verbindung in den Süden führt über den Pass, aber wir fuhren außen an der Küste entlang. Ich nenne hier mal einige lohnenswerte Ziele:
Die Kirche Ingjaldshóll – besonders im Juni/Juli mit der Straße durch die Lupinenfelder lohnenswert
Saxhóll Crater
Strand Djúpalónssandur mit Schiffswrackteilen
Lóndrangar Felsen: über den Leuchtturm von Malarrif oder die andere Seite zu erwandern
Hellnar: View Point und im Sommer das Fjöruhúsið Café
Arnarstapi: Jules Verne Monument und Lochfelsen Gatklettur
Schlucht Rauðfeldsgjá Gorge
Búðakirkja: schwarze Kirche von Budir
Wasserfall Bjarnarfoss
Eldborg Krater: hier muss man hinlaufen, aber der Ausblick ist fantastisch
Gerðuberg Cliffs
Eigentlich alle diese Ziele finden sich bereits mit Bildern in den Blogeinträgen aus dem Sommer 2019 und 2020. Wir beschränkten uns diesmal auf vier Ziele. Das erste war eine kurze Wanderung zum Lóndrangar Felsen (diesmal vom Leuchtturm aus). Von hier aus hat man bei gutem Wetter einen tollen Blick auf den Snaefellsjökull. Heute war der Gletscher sehr gut zu sehen und nur die Spitze wolkenverhangen. Auf dem Weg zum Felsen konnten wir sogar einen Polarfuchs beobachten. Auf dem Weg zum nächsten Halt in Hellnar sahen wir aus dem Auto sogar noch einen zweiten Polarfuchs, diesmal einen weißen mit Winterfell. Das Cafe hatte eh zu und so ließen wir das Auto stehen und machten uns auf die Suche nach dem Polarfuchs, mit Teleobjektiv bewaffnet. Das war dann leider nicht von Erfolg gekrönt.
Der Halt in Arnarstapi ist fast obligatorisch. Zum einen liegt der kleine Ort sehr zentral und es gibt mehrere Restaurants, zum anderen starten von hier aus mehrere Wanderwege z.B. auch nach Hellnar. Wir wollten nur den Lochfelsen Gatklettur im Herbst anschauen und fotografieren. Das war schnell erledigt und so ging es weiter bis wir wieder auf die Straße 54 trafen. Dort liegt auch die schwarze Kirche von Budir und die strahlte gerade in einem tollen Licht. Das mussten wir noch mitnehmen, bevor es zum Sonnenuntergang an den Kirkjufellsfoss mit Blick auf den gleichnamigen Berg ging. Dies ist wahrscheinlich zu jeder Jahreszeit der meistfotografierte Berg der Halbinsel und so hatten sich hier auch schon zahlreiche Fotografen eingefunden. Knallige Farben gab es auch diesmal nicht, aber auch so kann man dort einige Zeit verbringen und es gab ja noch eine zweite Option am Abend, mit Chance auf Polarlicht.
Zurück am Berg bzw. Wasserfall waren wir auch diesmal bei weitem nicht alleine. Einige hatten sich mit Camper und laufender Standheizung auf den Parkplatz gestellt. Wir warteten eine Weile im Auto, aber schon bald zeigte sich der erste grüne Schimmer. Bei Temperaturen im Minusbereich machten wir uns auf den Weg. Das Polarlicht war zu sehen und wir konnten auch einige Aufnahmen am Wasserfall machen, allerdings war das grün wie schon die Male zuvor hauptsächlich durch die Kamera sichtbar.

Die Prognose war gleichbleibend gut und so blieben wir mind. 2 Stunden. Nachdem die Situation nicht wesentlich besser wurde, machten wir uns auf den Weg zum Auto und in die Unterkunft zum Aufwärmen. Hier herrschte auch so gut wie keine Lichtverschmutzung und so konnten wir den Himmel im Auge behalten. Und tatsächlich gab es dann doch noch ein satteres grün am Himmel zu sehen. Wir hatten keine Lust mehr das Auto zu bewegen, blieben aber noch über eine Stunde draußen, beobachteten das Naturschauspiel am Himmel und suchten uns für unsere Fotos das als Vordergrund, was halt gerade da war. Was für ein krönender Abschluss des Tages.

26. Thinkvellir, Transfer Geysir
Unsere nächste Übernachtung am Geysir war ursprünglich schon in Gardur geplant gewesen, da der Vulkan sich nach wie vor schlafen gelegt hatte, hatten wir umgebucht. Für den Süden Islands war eine Wetterwarnung angekündigt. Hier lohnt es sich immer sich im Vorfeld unter vedur.is und safetravel.is zu informieren. Wir fuhren bis Borganes und dann über die 52 (teilweise Schotterstraße) Richtung Thinkvellir Nationalpark.

Unterwegs machten wir noch einen kurzen Stopp an der heissen Quelle Krosslaug. Der Hot Pot ist sehr klein, aber schön warm und wenn jetzt nicht gerade viel Wind und Wetterwarnung gewesen wäre, hätten wir uns hier aufwärmen können. Wir wollten aber solange es noch ging den Thingvellir Nationalpark ansteuern. Auch wenn wir schon einige Mal dort waren, es ist immer wieder ein besonderer Ort. Der See Thinkvallavatn ist der größte natürliche See Islands. Außerdem treffen sich hier die Kontinentalplatten (amerikanische und die eurasische Platte) und es ist der Ort des ersten isländischen Parlaments. Die amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten sind durch eindrückliche Felsspalten sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmännerschlucht) oder auch der Silfra-Spalte.

Wir gingen zuerst zum Öxarafoss und danach führte uns der Spaziergang bis zur Silfra-Spalte, wo selbst im Oktober mehrere Busse mit Guides standen und zahlreiche Touristen zum Tauchen animierten.

Wir schauten nur zu und fuhren anschließend in unsere Unterkunft. Hier gab es eine Überraschung, den wir wurden aus dem Littli Geysir upgegradet in das Geysir Hotel! Das war super und freute uns riesig, denn die Zimmer und Location sind toll dort. Auf unserem Rückweg vom Abendessen merkten wir dann auch, dass der Wind nochmals deutlich stärker geworden war. In der Region am Geysir waren es ca. 70-80 km/h und im Süden an der Küste waren die Straßen bereits gesperrt bei über 200km/h Windgeschwindigkeit. Ein guter Grund den Rest des Abends im Hotel an der Bar zu verbringen.
27. Geysir, Keri Krater, Vulkan
Der letzte Tag überraschte uns dann noch einmal mit strahlendem Sonnenschein. Nach dem tollen Frühstück im Hotel Geysir ging es einmal über die Straße zum Geysir Strokkur, um dessen Eruption im Sonnenaufgang einzufangen. Wir waren ein bisschen spät dran für den Sonnenaufgang und ein holländischer Fotokurs war schon zahlreich und fleißig am Werk. Dennoch kamen wir auf unsere Kosten und wir konnten einige kleinere und größere Ausbrüche erleben und auch fotografisch festhalten.
Anschließend ging es Richtung Selfoss weiter in den Süden. Die Straßen waren wieder frei und wir machten einen Stopp am Kerið Krater.

Der Krater ist ca. 3000 Jahre alt und damit viel jüngeren Ursprungs als viele andere Kater auf Island. Deswegen hat er auch eine eher rötliche Farbe und nicht das übliche Schwarz. Es war sehr viel los um diese Uhrzeit und auch die Sonne stand zum Fotografieren nicht optimal. Wir zahlten die 400Kr pro Person für den Eintritt und drehten einmal die Runde um den Kraterrand. Der Krater ist unten mit Wasser gefüllt und es gibt eine Treppe hinab. Über Selfoss fuhren wir dann zu unserem letzten Tagesziel. Wir wollten noch ein 6. Mal zum Vulkan dieses Jahr und Drohnenaufnahmen vom Lavafeld machen. Also ging es als erstes zur Lavazunge, dies hatten wir am Anfang der Reise ausgelassen.

Anschließend hieß es noch einmal den Berg hinauf, denn bei strahlendem Sonnenschein hatten wir tatsächlich den Vulkan so noch nie gesehen dieses Mal. Es war sehr windig oben und es waren zum Sonnenuntergang auch viele Hubschrauber unterwegs. Beides ist nicht unbedingt optimal zum Drohnefliegen. Wir unternahmen zwei Versuche, aber trauten uns aufgrund der permanenten Flugbewegungen am Krater nicht nah ran und beschränkten uns dann auf die Aufnahmen mit der Kamera und machten uns wieder an den Abstieg. Man kann den Auf- und Abstieg vom Parkplatz aus in einer Stunde schaffen, dann hat die Tour aber sportlichen Charakter. Ich denke im Schnitt dauert es 30 min. länger.
Wir bezogen am Abend unsere letzte Unterkunft das Lighthouse Inn in Gardur und mussten uns dann leider an das Kofferpacken machen, da wir am nächsten Tag um 5 Uhr am Flughafen sein mussten.
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